Sportlich fit im Erwachsenenalter

AOK Medienservice Paddeln

Bild: AOK Medienservice

 

Sport und körperliche Aktivität sind in allen Altersbereichen des Lebens wichtig – Baby und Kleinkindalter, Kindheit und Jugend, Erwachsenen- und Seniorenalter.

Gerade im Erwachsenenalter wird die Bedeutung von Sport und körperlicher Aktivität vor dem Hintergrund eines zunehmenden technisierten und bewegungsärmeren Alltags – Freizeit und Berufstätigkeit – immer wichtiger. Noch vor 40 Jahren war es normal kurze Strecken zum Einkaufen oder zur Arbeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, heute sind Auto und Rolltreppe bzw. Aufzug nicht mehr wegzudenken. Doch gerade im Erwachsenenalter ist regelmäßige körperliche Aktivität grundlegend wichtig.

 

Junges Erwachsenenalter (18 – 30 Jahre)

Das junge Erwachsenenalter ist geprägt von Veränderungen – der Abschluss der Ausbildung, die berufliche Etablierung, Familiengründung, um nur einige Punkte zu nennen. All diese wichtigen Entscheidungen und Veränderungen lassen wenig Zeit für Freizeit oder Sport – aus diesem Grund ist gerade der Übergang zwischen Jugend und Erwachsenenalter ein deutlicher Wendepunkt in vielen Sportkarrieren (und dies nicht nur in Leistungssportkarrieren). Konnte eine regelmäßige sportliche Aktivität noch während der Jugend und Schulzeit aufrechterhalten werden, bringt die Zeit der beruflichen Etablierung und Familiengründung viele Hindernisse – Zeitmangel durch lange Arbeitszeiten, Freunde und Familie werden wichtiger und der Nachwuchs…

Doch gerade bei all diesen Aufgaben, ist es wichtig, auch an sich selbst zu denken… Sport, und seien es nur 30 Minuten am Tag, kann als mentale Auszeit von vielfältigen Problemen dienen – der Kopf wird frei, viele Probleme erscheinen in Ruhe betrachtet nicht mehr so problematisch und der Körper wird belastet, nicht nur der Kopf. Gerade gesellige Aktivitäten sind im Prozess der mentalen Auszeit besonders gut geeignet – die soziale Gruppe gibt Rückhalt und Unterstützung, fordert trotz allem die Person ebenfalls, jedoch auf andere Weise – motorisch und sozial, statt geistig.

Zieht man in Betracht, dass die meisten so genannten „Zivilisationskrankheiten“ wie Übergewicht, Herz-Kreislauf Erkrankungen oder Diabetes Mellitus Typ 2 bereits im frühen Erwachsenenalter ihre Ursache und Grundlage finden, so wird deutlich wie wichtig eine regelmäßige sportliche Aktivität, auch in Zeiten des Umbruchs ist.

 

Mittleres Erwachsenenalter (30-50 Jahre)

In dieser Altersklasse stehen zumeist Familie und Beruf an erster Stelle – der eigene Körper kommt erst an die Reihe, wenn er zwickt. Doch gerade nun ist die regelmäßige Aktivität sehr wichtig. Die körperlichen Funktionen und Leistungsfähigkeit sollte möglichst lange trainiert und verbessert werden, um mit zunehmendem Alter davon zu profitieren. Gerade bei Frauen ist regelmäßige Bewegung sehr wichtig – Hormonumstellungen nach der fertilen Phase machen stark zu schaffen. Zahlreiche Studien zeigen jedoch, dass Sport und körperliche Aktivität bei der Bewältigung der Wechseljahre sehr hilfreich sind.

Zusätzlich zu den individuellen Vorteilen von Sport und körperlicher Aktivität ist ein aktives Familienleben für die Sozialisation von Kindern innerhalb der Familie sehr wichtig. Wachsen Kinder in einer aktiven Familie auf, so sind sie häufiger selbst aktiv.

 

Spätes Erwachsenenalter (50 – 70 Jahre)

Mit steigendem Alter werden Sport und körperliche Aktivität immer wichtiger. „Zivilisationskrankheiten“ wie Diabetes Mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf Erkrankungen sind nunmehr häufig so ausgeprägt, dass sie ärztlich diagnostiziert werden oder gar gravierende gesundheitliche Probleme auftreten. Doch auch nach Ausbruch von Krankheiten wirken Sport und körperliche Aktivität positiv. Regelmäßige sportliche Aktivität kann z.B. Übergewicht abbauen, was häufig zu einer Verbesserung von Blut(hoch)druck und Diabetes Mellitus Typ 2 führt.

Neben diesen positiven Effekten ist regelmäßige sportliche Aktivität auch in Bezug auf motorische Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit wichtig. Das motorische Potenzial, das bis ins Seniorenalter aufgebaut bzw. nicht abgebaut wurde, wird nun für ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben relevant.

 

Fitness mit steigendem Alter - Zugewinne durch SportGrafik: Woll (2000)

 Die Abbildung der durchschnittlichen Fitness für Trainierte, Gelegenheitssportler und Nichtsportler zeigt deutlich, dass trainierte 50 Jährige einen durchschnittlichen Fitnesswert eines untrainierten 40 Jährigen aufweisen.
> 20 Jahre 40 bleiben!